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Meine Geschichte

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„Darf ich aus dem Fenster schauen?“, fragte ich den Notarzt neben mir im Hubschrauber. Liegend sah ich auf die Welt, die so klein und friedlich unter uns lag. Dass das der Moment war, der mein Leben komplett verändern sollte, war mir nicht bewusst.

„Das ist nur der Stress“, dachte ich

Aber ich muss von vorne anfangen, um zu erklären, wie ich an diesem Tag im April in diesen Hubschrauber gekommen war: Schon seit einiger Zeit hatte ich eine große Erschöpfung und Müdigkeit gespürt. Alles war schwer, jeder Schritt zu viel und ich war immer schneller außer Atem. „Das ist einfach der Stress“, versuchte ich mich zu beruhigen. Und es war ja auch viel los: Ich war frisch getrennt, musste mir eine neue Wohnung suchen, und die Arbeit forderte mich enorm.

Was ich dabei verdrängte: Schon die vergangenen Jahre hatte mein Körper mir immer wieder Warnsignale gesendet.

Wegen ständiger Blasen- und Magenschleimhautentzündungen wurde ich immer mal wieder im Krankenhaus behandelt. Als Teenager hatte ich eine wiederkehrende allergische Bindehautentzündung, die medizinisch nicht erklärbar war. Später fiel ich regelmäßig in Ohnmacht, niemand fand eine Ursache. Nach einem Neuseeland-Trip hatte ich ein knallrotes Gesicht und Ausschlag an Händen und Füßen. Der Ausschlag an den Füßen war so schmerzhaft, dass ich in keine Schuhe mehr passte und das Laufen sehr weh tat. Es kamen extreme Schlafstörungen dazu, ich wurde schwächer und schwächer.

Aber ich wollte mir nichts anmerken lassen, schließlich war ich doch immer „die Starke“ gewesen, die alles schaffte. Und so funktionierte ich weiter.

Bis zu diesem Tag im April. Ich hatte unfassbare Schmerzen und konnte nicht aus dem Bett aufstehen, bekam Fieber, das stieg und stieg. 40 Grad! Zum Glück erkannte meine Mama, wie schlimm es um mich stand. Sie fuhr mich ins Krankenhaus. Für mich war alles wie im Film. Die Ärzte gaben mir haufenweise Schmerzmittel und Fiebersenker. Als die Medikamente anschlugen und die Schmerzen endlich nachließen, war ich wahnsinnig erleichtert. Ich weiß noch, wie ich dachte: „Ich bin wieder okay.“ Doch das war ich keineswegs. Mein Körper war völlig am Ende. Die Lage war lebensbedrohlich.

Ich kam auf die Intensivstation und wurde schließlich mit dem Hubschrauber in die Klinik nach Wiesbaden geflogen. Dort bekam ich noch mehr Schmerzmittel und Antibiotika, doch mein Zustand besserte sich nicht. In meiner Lunge hatte sich literweise Wasser angesammelt. Zwei Wochen lang kämpften die Ärzte um mich. Jeder Knochen in meinem Körper tat unbeschreiblich weh. Ich hatte wahnsinnige Angst, doch die vielen Medikamente vernebelten meinen Kopf so sehr, dass ich irgendwann nichts mehr mitbekam.

Dann, eines Tages, trat eine Frau an mein Bett. Sie war die Professorin der Rheumatologie und verlegte mich noch am selben Tag auf ihre Station. Wie durch einen Nebel hörte ich etwas von einem zu großen Herzen, angegriffener Niere, Wasser in der Lunge. „Von wem reden die Ärzte da?“, dachte ich. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Systemischer Lupus erythematodes – so lautete schließlich die Diagnose. Ich bekam Unmengen an Kortison, bald begann eine Therapie mit Immunsuppressiva. Immer wieder Untersuchungen, noch mehr Medikamente, wieder Fieber, Wasser in Lunge und Herz. Nur ganz langsam stabilisierte sich mein Zustand einigermaßen. Nach vier Wochen wurde ich entlassen. Ich war ein körperliches und seelisches Wrack.

Zuhause weinte ich monatelang, weil mein Nervensystem völlig überreizt war. Ich konnte nicht schlafen, hatte Angst, nicht mehr aufzuwachen. Bei allem war ich auf Hilfe angewiesen. Ich lag wochenlang nur im Bett – und begann schließlich aus Verzweiflung zu recherchieren, da ich merkte, dass allein die klassische, schulmedizinische Behandlung zu keiner deutlichen Besserung führte. Bei dieser Recherche bin ich auf eine private ganzheitliche Klinik gestoßen, die auch alternative Heilmethoden anwendet.

In diese Klinik buchte ich mich für vier Wochen ein und die Zeit dort änderte meinen Blick auf Heilung komplett. Meine Mikronährstoffe wurden getestet, ich bekam Lymphdrainage und eine ausführliche Ernährungsberatung. Ich verstand, dass mein persönlicher Weg der Heilung ein ganzheitlicher sein musste, weil die Schwere dieser Krankheit ein großes Trauma in mir ausgelöst hatte und es nicht nur um körperliche Symptome ging.

Also recherchierte ich weiter. Ich fand Studien über Darmgesundheit und den Zusammenhang zum Immunsystem und startete einen Darmaufbau. Ich fing an, mich um mein Lymphsystem zu kümmern.

Gleich nach meinem Krankenhausaufenthalt begann ich eine Telefontherapie und entdeckte die Meditation für mich. Ich führte Interviews und löcherte Fachleute mit meinen Fragen zu Ernährung, Yoga, Emotionen und zu den neuesten Studien. Ich fand auch einen Hypnose-Coach, der sich mit meiner fehlenden Selbstliebe und all den Ängsten, die sich über die Jahre bei mir aufgestaut hatten, beschäftigte.

Jeder Schritt brachte mich ein kleines Stückchen zurück zu mir und ließ mich immer stabiler werden.

Während dieses ganzen Prozesses verstand ich, wie sehr ich mich die letzten Jahre vernachlässigt hatte. Nun setzte ich mich endlich in den Mittelpunkt und nahm mich und meinen Körper zum ersten Mal wirklich ernst – und das über sehr lange Zeit. Mit Erfolg! Nach und nach ging es mir immer etwas besser – sowohl seelisch als auch körperlich.

Diese Reise zu mir selbst habe ich in meinem ersten Buch Miss Sunshine und der böse Wolf, mit Achtsamkeit zu einem besseren Leben festgehalten und veröffentlicht.

Außerdem habe ich meine Geschichte in Podcasts, Zeitschriften, Zeitungen usw. erzählt, um anderen Betroffenen damit zu helfen. Was mir am Anfang gar nicht so leicht gefallen ist.

Heute fast sechs Jahre später bin ich immer noch auf dem Weg der Heilung. Ich habe gerade mein zweites Buch veröffentlicht: a good day to cook, ein Kochbuch mit antientzündlichen, pflanzlichen und saisonalen Rezepten. Die man gut im Alltag integrieren kann.

Außerdem habe ich vor ein paar Monaten eine Yin Yoga & Ayurveda Coach Ausbildung angefangen. Im Moment ist es eher ein einlesen, ich freue mich aber schon sehr, wenn ich beides praktizieren kann.

Dieser Augenblick im Hubschrauber war wohl der eine Schlüsselmoment in meinem Leben.

Denn ich bin mittlerweile ein komplett neuer Mensch. Ein Mensch, der die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet, der andere Prioritäten hat und der sehr sehr dankbar für dieses wundervolle Leben und meine ganz persönliche Reise ist.

Danke für deine Aufmerksamkeit und alles Liebe für dich!

Natascha


My Story

„May I look out the window?“ I asked the paramedic next to me in the helicopter. Lying down, I looked at the world below, which seemed so small and peaceful. Little did I know that this moment would completely change my life.

„This is just the stress,“ I thought.

But I need to start from the beginning to explain how I ended up in that helicopter on that April day: For some time, I had been feeling a profound exhaustion and fatigue. Everything felt heavy, every step too much, and I was increasingly out of breath. „It’s just the stress,“ I tried to calm myself. After all, a lot was happening: I had just gone through a breakup, needed to find a new apartment, and work was demanding a lot from me.

What I was ignoring was that my body had been sending me warning signs for years.

I had been treated in the hospital several times due to chronic bladder and gastric mucosal inflammation. As a teenager, I had recurring allergic conjunctivitis, which was medically unexplained. Later, I would faint regularly, but no one could find the cause. After a trip to New Zealand, I developed a bright red face and a rash on my hands and feet. The rash on my feet was so painful that I couldn’t fit into shoes anymore, and walking hurt a lot. I also experienced severe sleep disturbances, and I was getting weaker and weaker.

But I didn’t want to show it. After all, I had always been „the strong one,“ the one who could handle everything. So, I kept pushing through.

Until that day in April. I was in unbearable pain, unable to get out of bed, running a fever that kept rising—40 degrees Celsius! Fortunately, my mom recognized how bad things were. She drove me to the hospital. Everything felt like a movie. The doctors gave me a ton of painkillers and fever reducers. Once the medication kicked in and the pain finally subsided, I was incredibly relieved. I remember thinking, „I’m okay again.“ But I was far from okay. My body was completely broken. The situation was life-threatening.

I was transferred to the intensive care unit and eventually flown by helicopter to a clinic in Wiesbaden. There, I was given even more painkillers and antibiotics, but my condition didn’t improve. My lungs had filled with liters of water. For two weeks, the doctors fought for my life. Every bone in my body hurt indescribably. I was terrified, but the many medications fogged my mind so much that I eventually lost track of everything.

Then, one day, a woman came to my bed. She was the professor of rheumatology and transferred me to her ward the same day. Through a fog, I heard something about an enlarged heart, affected kidneys, and water in my lungs. „Who are they talking about?“ I thought. This couldn’t be true!

Systemic lupus erythematosus – that was the diagnosis. I was given massive doses of corticosteroids, and soon started a therapy with immunosuppressants. More tests, even more medication, recurring fever, water in my lungs and heart. Only very slowly did my condition stabilize to some degree. After four weeks, I was discharged. I was a physical and emotional wreck.

At home, I cried for months because my nervous system was completely overstimulated. I couldn’t sleep, I was afraid of not waking up. I was dependent on help for everything. I lay in bed for weeks—and finally, out of desperation, I started researching, realizing that traditional medicine alone wasn’t leading to significant improvement. Through this research, I came across a private holistic clinic that also used alternative healing methods.

I booked a four-week stay at this clinic, and the time there completely changed my perspective on healing. My micronutrients were tested, I received lymphatic drainage, and an in-depth nutritional consultation. I understood that my personal healing journey had to be holistic because the severity of this illness had triggered a great trauma in me, and it wasn’t just about physical symptoms.

So, I kept researching. I found studies on gut health and its connection to the immune system, and I started a gut rebuilding process. I began taking care of my lymphatic system.

Right after my hospital stay, I started telephone therapy and discovered meditation. I conducted interviews and bombarded experts with my questions about nutrition, yoga, emotions, and the latest studies. I also found a hypnosis coach who worked with me on my lack of self-love and all the fears that had built up over the years.

Each step brought me a little closer to myself and made me more stable.

Throughout this process, I realized how much I had neglected myself in the past years. Now, I finally put myself at the center and took myself and my body seriously—for the first time in a long time. And it paid off! Gradually, I felt a little better, both emotionally and physically.

I documented this journey to myself in my first book, Miss Sunshine und der böse Wolf, Mit Achtsamkeit zu einem gesünderen Leben“. It is only available in german at the moment.

I’ve also shared my story in podcasts, magazines, newspapers, etc., to help others who are struggling, which was not easy for me at first.

Today, almost six years later, I’m still on the healing path. I’ve just published my second book: A Good Day to Cook, a cookbook with anti-inflammatory, plant-based, and seasonal recipes that are easy to integrate into everyday life. It is only available in german at the moment, but i think about to translate it also in english.

A few months ago, I also started a Yin Yoga & Ayurveda coaching certification. At the moment, I’m mostly reading up, but I’m really looking forward to practicing both.

That moment in the helicopter was likely the key turning point in my life.

Because I’m now a completely new person. A person who looks at things from a different perspective, who has different priorities, and who is deeply grateful for this wonderful life and my personal journey.

Thank you for your attention and all the best to you!

Natascha